Ukraine und Krim im Sommer 2005 Sommer, Sonne und ЧМЭ3 - Bilder zum Vergrößern anklicken -
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Eigentlich war alles wie immer: Treffpunkt Bahnhof Berlin-Lichtenberg und in einer der umliegenden Kneipen noch einmal den Magen gefüllt, |
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Im dortigen Bahnhof waren die Elektrifizierungsarbeiten im vollen Gange, wir jedoch dieselten weiter Richtung |
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kürzester Zeiten aus- und eingeladen, wobei wir keine Ausnahme bildeten. Alles ging gut und Verchnedneprovsk wurde endlich am nächsten Morgen erreicht. An Erholung war aber noch lange nicht zu denken, denn alle Verwandten und Bekannten wollten auf einmal besucht sein. Auch Fahrkarten für die geplante Fahrt auf die Krim, genauer gesagt nach Feodosia, mußten relativ fix organisiert werden. Den Kurort lernten wir schon im Jahr 2000 bei einem Tagesausflug kennen. Uns faszinierte damals besonders die Verkehrsführung der Eisenbahnlinie an der Strandpromenade. Die Tickets waren schnell besorgt und bei der Gelegenheit wurde mit Sergej der 2. internationale Lokführerstammtisch von Bagley für den nächsten Tag einberufen, zu welchem dann auch standesgemäß mit der Elektrichka angereist wurde. |
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Wir nahmen extra einen Zug eher, damit auch noch genug Zeit zum Fotografieren |
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Diverse ChME3, VL8 und ChS2 wurden weggeknipst, bevor wir am frühen Abend an der kleinen Depot- |
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Zu den erwünschten Konditionen versteht sich! Nach dem Stress war es nun aber an der Zeit richtig Urlaub zu machen. Am Strand wollte man sich von der Sonne verwöhnen lassen und Erfrischung im Schwarzen Meer oder durch ein kühles "Slavutich" genießen. Doch zuerst stand die nervige Quartiersuche vor dem Urlaubsspaß und das früh um halb 4! Bereits in Vladislavovka stiegen erste Agenten in den Zug und texteten die verschlafenen Fahrgäste mit ihren meist übertriebenen Versprechen zu. Vorbei am noch pulsierenden Nachtleben fuhren wir in Feodosia ein. Relativ schnell wurden wir dann im Stadtteil Aivasovskaya | ||
fündig. Zum angenehmen Preis gabs den gleichnamigen Bahnhof und Sandstrand quasi vor der Haustür. Sommer, Sonne und ЧМЭ3! Beeindruckend neben der Trassierung im Stadtzentrum ist auch der Betrieb auf der eingleisigen Stichbahn. Morgens kommen im Halb-stundentakt die Urlauberzüge an. Wegen der Enge im Endbahnhof müssen diese dann schnell nach Aivasovskaya zurück. Dort verbleiben auch die 2TE116er in einem kleinen Depot. Am Abend kehrte sich das Ganze um. Dazwischen dreht eine ЧМЭ3 mit einem Personenzug aus Platzkartniy-Wagen ihre Runden, dazu noch ein paar Güterzüge für den Hafen. Und nur Dieselloks - eine gute Fotoausbeute war sicher! | ||
Der tolle Pz genoss natürlich die besondere Aufmerksamkeit der Cargozwillinge. Leider hing während unseres Aufenthaltes immer dieselbe Maschine davor. Das hielt uns aber nicht von einer Mitfahrt nach Vladislavovka ab. Dort zweigt die Stichbahn von der Strecke Dshankoj - Kertsch ab. Das versprach interessanten Zugverkehr. Mehr als die umsetzende Tschme und einen Schnellzug mit einer halben 2TE116 abzulichten war uns aber nicht vergönnt. Gerade als wir auf der Suche nach einem schönem Motiv an der Strecke waren, kam ein Moskvich den Feldweg herangeprescht und der Fahrer fragte nach unseren Absichten. Wie Misstrauen schnell beseitigt wird, war bekannt. Der verantwortliche Bahnmeister | ||
für diesen Streckenabschnitt stellte sich vor und lud uns sogleich in sein Häuschen ein. Was jetzt folgte war klar. Sollten wir die Gastfreundschaft ablehnen? Schnell waren Getränke besorgt und die Tochter des Hauses tischte zum Frühstück auf. Danach präsentierte man stolz die Familienvideos. Draußen donnerten derweil, laut hörbar und im schönsten Sonnenschein, 2TE116 & Co vorbei - unsere Gesichter wurden immer länger. Endlich erhob sich der Hausherr und verbreitete Aufbruchstimmung! Zuvor jedoch sollten wir noch die ältere Tochter kennen lernen, von deren Existenz bis dahin noch nichts bekannt war. Nur energischer Protest konnte die Zwangsöffnung des Schlafraums verhindern. Nun folgte eine kurze Fahrt mit der Familiendroschke zum örtlichen Stellwerk, wo die vermeintlichen Spione nach Lust und Laune den Stelltisch knipsen konnten. Unsere Hoffnungen auf weitere | ||
Triebfahrzeugmotive verwehten jedoch abrupt in einer Kellerbar gegenüber vom Bahnhof. Dort schob nämlich die Ehefrau unseres Gastgebers Dienst, also weiter Essen und Trinken. Diverse geistige Getränke entfalteten mittlerweile in der vorherrschenden Mittagshitze ihre volle Wirkung. Auch der Bahnmeister hatte es auf einmal eilig uns loszuwerden. Schnell wurde ein Ersatzfahrer organisiert, welcher die angeschlagenen Touristen nach Feodosia bringen sollte. Die Reifenpanne unterwegs, welche übrigens im Formel1 - Tempo behoben wurde, schockierte nicht mehr. Bevor sich die Wege trennten wurde schnell noch ein Abschiedsbier vernichtet. Die folgenden Tage grillten die Zwillinge am Strand in der Sonne, unterbrochen von ein paar Exkursionen an die "Hausstrecke". Auch den Wünschen unserer Damen wurde Folge geleistet. Basarbesuch mit anschließendem |
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Stadtbummel sollte zum angenehmen Partnerschaftsklima beitragen, Begeisterung pur! Doch unerwartet entdeckten auch wir interessante Dinge, ganz zu schweigen von den Eisenbahnfotos die "zufällig" entstanden. An der Strandpromenade wurden tolle Attraktionen angeboten, welche bei den Touristen großen Anklang fanden. Verkleidet als barocke Schönheit oder westlicher Motorradpilot konnte man Träume zur Realität auf Fotopapier werden lassen. Milde belächelnd begegneten wir dem Ganzen, ein paar Minuten später galt das Gelächter uns. Die zwei Deutschen lagen als schwerbewaffnete Partisanen | ||
auf einem Pferdefuhrwerk, kurz darauf sah man sie in einem Moskvich-Oldtimer. Das Prädikat "Besonders Wertvoll" bekam jedoch ein Straßenrestaurant, welches irgendwie um ein Andreaskreuz herum errichtet worden war. Die daran befindliche Warnsirene jaulte unentwegt, schließlich lag der dazugehörige Überweg direkt in der Ein- und Ausfahrt des Bahnhofs Feodosia. Wir zweifelten am Erfolg dieser Geschäftsidee, denn Kundschaft war keine auszumachen. Ebenfalls sehenswert waren die Sonnenanbeter, welche sich unmittelbar neben dem Abfluss der städtischen Kloake niedergelassen hatten. Hier gilt unsere goldene Regel für die zentral-beherbergten Strandtouristen: Was man an Weg spart, muss man an Fäkalien in Kauf nehmen!
Die Rückfahrt ins Feriendomizil erfolgte im überfüllten Linienbus, was für ein herrlicher Urlaubstag ... Auch für den Transfer zum Tagesausflug nach Kerch musste die Gummibahn herhalten. Die Reisezeiten mit der |
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Eisenbahn dorthin waren leider unakzeptabel. Der örtliche Fahrplan versprach einige Schnell- und Regionalzüge, Güterzüge waren auch zu erwarten. Immerhin besteht eine Fährverbindung nach Rußland. So war es dann auch. Halbe und ganze 2TE116er, sowie fleißige ChME3 - Rangierloks sorgten für Bewegung der Züge und des Filmmaterials. Die letzte Aktion zum Ende eines schönen Krim-aufenthaltes. Im schon heimatlichen Verchnedneprovsk folgte ein letzter Besuch am Bahnhof, ein Ausflug mit einem alterschwachen Saporoshez, die Kiste schaffte es nicht mehr mit eigener Kraft zurück, und schon war für Maik der Tag |
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der Abreise gekommen. Rico durfte noch eine Woche länger bleiben.
Dadurch konnte er einem besonderen Ereignis beiwohnen: Unter Lenins wachsamen Augen war ein Springbrunnen angelegt worden. Doch während der langen Winternächte verschwanden die Messingdüsen, die neue Attraktion des Städtchens war ruiniert. Als Maik am Abschiedstag noch den Reparaturtrupp sah war er sich sicher: Morgen läuft das Ding! Und richtig, gerade als er in Kowel den Rangierarbeiten für den Kurswagen beiwohnte klingelte das Handy und ein frohlockender Rico verkündete die in Gang gsetzten Wasserspiele. |
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Aber er würde extra
Foto - und Videoaufnahmen
machen. Na toll, der Tag war gerettet ...
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